Reichlich verschnupft war das Vorstandsteam der Austrian Barbecue Association (ABA) wegen des Trubels rund um die diesjährigen Grillstaatsmeisterschaften. Denn vor rund einem Jahr wurde als Veranstaltungsort das in Kärnten gelegene Klopein gewählt und um die Veranstaltung zu organisieren wurde die Klagenfurter Werbeagentur ABC beauftragt. Allerdings wusste man zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass in Kärnten im Verlaufe der Organisationszeit Neuwahlen stattfinden werden. Denn besagte Agentur wird auch gerne von in Kärnten dominanten politischen Parteien zur Organisation von deren Veranstaltungen & Co beauftragt. Viel zu tun war also in Österreichs südlichem Bundesland.
Die ABA hingegen wurde immer wieder vertröstet und etliche Besprechungstermine seitens der Agentur verschoben, erzählen die Auftraggeber. Die vereinbarten Tranchen-Zahlungen zur Finanzierung der Großveranstaltung trafen ebenso wenig ein. Briefe und Aufforderungen zur Zahlung blieben ohne Gehör und verliefen – kommentarlos – im Sand.
Schließlich stellte die Austrian Barbecue Association der Agentur ein letztes Ultimatum – das ohne Zahlungseingänge oder Lösungsvorschläge verstrich. Also traf man sich ein letztes Mal – und trennte sich voneinander.
„Wir haben es probiert die Veranstaltung in Kärnten zu machen, aber es war mit dieser Firma einfach nicht umsetzbar“, meint ABA-Vizepräsident Adi Matzek dazu. Nun war guter Rat teuer, denn seitens der ABA war die Organisation bereits voll angelaufen. Anmeldungen liegen vor, und auch der eine oder andere Geschäftspartner der Grillteams war wohl bereits finanziell eingespannt. Nach einigem hin und her konnte schließlich Horn kurzerhand als Austragungsort gewonnen werden. Der zeitlichen Veranstaltungstermin – der 22. Juni – bleibt aufrecht. Das bedeutet eine Menge Arbeit für den Verband, und dass diese Veranstaltung überhaut gerettet werden konnte, ist wohl der Erfahrung und dem Engagement des ABA-Teams zu verdanken.
Bisher hatte man sich bei den in Horn ausgetragenen Grillmeisterschaften zeitlich an das Stadtfest angelehnt. Denn so konnte man einiges an infrastruktureller Abwicklung vermeiden. Somit gilt es eine Menge Vorarbeit zu bewerkstelligen. „Uns war es wichtig, dass für unsere Partner und Teilnehmer kein Nachteil entsteht“, so Matzek.
Indes zeigt sich die Werbeagentur ABC auf ÖFZ-Rückfrage zerknirscht, der die Vorkommnisse „irrsinnig leid“ tun, so der Geschäftsführer Dr. Helmut Prasch: „Wir haben uns sehr freundschaftlich ausgesprochen und sind zu dem Schluss gelangt, dass diese Veranstaltung in Kärnten einfach nicht zu finanzieren ist.“ Schließlich sei Kärnten ein Tourismusland ohne große Fleischindustrie im Hintergrund. Damit sei eine Finanzierung auch nicht möglich. Wo die Fleischindustrie im Waldviertel sein soll, die in kurzer Zeit nun eine Veranstaltung aus dem Boden stemmen muss, sei dahin gestellt.